Und so war das Forschungssymposium 2017

Am 16. und 17. November war es so weit: Die Hochschule Osnabrück und die DGPTW begrüßten alle forschungsinteressierten und forschenden Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Osnabrück zum 2. Forschungssymposium Physiotherapie (FSPT). Rund 300 Teilnehmer aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz und Österreich, nahmen an dem Symposium teil. Thematische Schwerpunkte waren die Neuro- und Kardiorehabilitation, neuromuskuloskelettale Therapie, Schmerzforschung und Evidenzbasierung. Aber auch praktisch tätige Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten aus Praxen, Kliniken und Reha-Einrichtungen waren zugegen und diskutierten rege mit Kolleginnen und Kollegen, Ärzten sowie Studierenden der Physiotherapie über den aktuellen Entwicklungsstand der Physiotherapie-Forschung in Deutschland.

Eine Neuheit beim diesjährigen Forschungssymposium waren die gut besuchten Kurse und Workshops am Donnerstagnachmittag. Hier referierten Expert/inn/en über ihre aktuellen Schwerpunktthemen und Forschungsfelder. Das Angebot von Seiten der Referentinnen und Referenten war so groß, dass jeweils mehrere Kurse und Workshops zeitgleich stattfanden und die Teilnehmer die Qual der Wahl hatten. Die Themen reichten von der Rolle der Physiotherapie bei Migräne, über die Klassifikation von Rückenschmerzen, das Lesen und Bewerten wissenschaftlicher Publikationen, der Differentialdiagnose im physiotherapeutischen Erstkontakt, der Reliabilität und Validität von Untersuchungsverfahren in der muskuloskelettalen Therapie, der sensorgesteuerten Rehabilitation nach Verletzungen im Muskel-Band-Apparat, bis zu aktuellen Konzepten und Methoden der Prognoseforschung.

Das Vortragsprogramm umfasste zwei Keynote-Lectures zum Stand von Forschung und Forschungsförderung in Australien (Prof. Dr. Brigitte Tampin) und Irland (Prof. Dr. Deirdre Hurling-Oesing). Das weitere Vortragsprogramm mit insgesamt 17 Vorträgen fand zeitgleich in zwei Vortragsräumen zu verschiedenen Schwerpunktthemen statt (Geriatrie, Neuro- und Kardiologie, neuromuskuloskelettalen Therapie, innovativen Forschungsansätzen und Evidenzbasierung in der Physiotherapie). Hervorzuheben war hier die gelungene Verzahnung von Grundlagenforschung, angewandter Forschung, wie z.B. Vorträgen zur früh einsetzenden Physiotherapie auf der Intensivstation oder zur Versorgung von Rückenschmerzpatienten in Deutschland und der Vorstellung aktueller Projekte zur Unterstützung von Forschung, Evidenzbasierung und „Knowledge Translation“ in der Physiotherapie wie z.B. den Angeboten von Cochrane Deutschland für die Gesundheitsfachberufe. Der Abstractband mit allen Beiträgen ist unter https://www.hs-osnabrueck.de/fileadmin/HSOS/Homepages/Forschungssymposium_Physiotherapie/Abstractband_FSPT_2017.pdf verfügbar.

Eine weitere Neuheit beim diesjährigen Symposium war die sehr gut besuchte Posterausstellung, in der man sich - bei Kaffee und in Osnabrück angebautem Obst - über eine Vielzahl weiterer interessanter Projekte informieren konnte. Erstmalig wurden auch Preise vergeben! Die drei Posterpreise wurden vom Elsevier-Verlag gestiftet – der 1. Preis ging an Sina Hefner als Präsentatorin des Posters „Cochrane für die Physiotherapie - eine Datenbank!“.

Die DGPTW vergab drei Vortragspreise, den 1. Preis erhielt Nina Rohrbach für den Vortrag: "Therapy Lens" - Stakeholder Analyse zur Nutzung von Augmented Reality in der Neurorehabilitation“, den 2. Preis Tobias Braun für den Vortrag: „Die Prävalenz des Frailty-Syndroms in der ambulanten physiotherapeutischen Versorgung – erste Ergebnisse“ und der 3. Preis ging an Katharina Gordt für den Vortrag: „Übersetzung und Validierung der deutschsprachigen Version der Community Balance and Mobility Scale.“

Und natürlich durfte auch das „Social Networking“ nicht fehlen! Bei bestem frischgezapften Bier aus der hochschuleigenen Hausbrauerei in Osnabrück und einem üppigen Buffet versammelten sich Praktiker, Wissenschaftler und Studenten in der gemütlichen Caprivi-Lounge.

Am Abend des 16. Novembers 2017 fand zudem die 2. Mitgliederversammlung der DGPTW statt, auf welcher der bisherige Vorstand nach seiner Entlastung für die vergangene Amtszeit einstimmig wiedergewählt wurde. Prof. Dr. Kerstin Lüdtke, Prof. Dr. Axel Schäfer, Prof. Dr. Bernhard Elsner, Prof. Dr. Christian Kopkow und Dr. Cordula Braun bleiben somit auch für die kommenden zwei Jahre im Vorstand.

Am Freitagnachmittag fragte sich so mancher Teilnehmende, wie zwei Tage so schnell vorbeigehen konnten....? Umso größer ist die Vorfreude auf das FSPT 2018, das an der Universität zu Lübeck am 16. und 17. November 2018 stattfinden wird.

Die DPTW dankt allen Personen, die tatkräftig an der Organisation des Symposiums 2017 mitgewirkt haben, insbesondere natürlich dem Kongresspräsidenten Dipl.-Sportwiss. Dirk Möller stellvertretend für das gesamte großartige Organisationsteam der Hochschule Osnabrück!


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